Apr 142015

2008 gaben die GemeindemieterInnen im Zuge der bis dahin größten MieterInnen-Umfrage in der Geschichte Österreichs ein deutliches Votum für die Einhaltung der Hausordnung ab. Auf basis der Ergebnisse der Umfrage schnürte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig ein umfassendes Maßnahmenpaket. „Jede zweite Mieterin, jeder zweite Mieter bemängelte, dass sich nicht jede, jeder in der Hausgemeinschaft an die Spielregeln der Hausordnung hält. Die Ergebnisse der Befragung bildeten daher die Grundlage für ein umfassendes Maßnahmenpaket, das in den nachfolgenden Monaten zügig und Schritt für Schritt umgesetzt wurde“, erklärte Ludwig.

Seit 2009 sind die OrdnungsberaterInnen in den Wiener Gemeindebauten im Einsatz, um die Einhaltung der Hausordnung und des Wiener Reinhaltegesetzes zu kontrollieren. Das konsequente Einschreiten, wenn die Hausordnung einmal übertreten wird, zeigt deutlich Wirkung. 2014 führten die OrdnungsberaterInnen mehr als 20.000 Kontrollen in den Gemeindebauten durch. Erfreuliches Ergebnis: Die Anzahl von groben Verstoßen ist weiterhin deutlich rückläufig. In Summe mussten 2014 „nur“ zwei Anzeigen erstattet und 46 Organsmandate ausgestellt werden. Gründe dafür waren etwa auf Spielplätzen weggeworfene Zigaretten, nicht entfernter Hundekot, stehen gelassene Einkaufswagen oder nicht ordnungsgemäß gelagerte Mistsäcke am Müllplatz. So ist etwa im Jahr 2014 gegenüber 2010 die Anzahl unerlaubt abgestellter Fahrzeuge um beinahe 50% gesunken, von Sperrmüllablagerungen um mehr als 50% zurückgegangen.

HausbesorgerInnen und HausbetreuerInnen sind im Wiener Gemeindebau nach wie vor die ersten AnsprechspartnerInnen für die BewohnerInnen. Wie sehr den WienerInnen „ihre“ HausberogerInnen am Herzen liegen, zeigte auch das Ergebnis der Wiener Volksbefragung im Jahr 2010, bei der sich 84% der Befragten für die Möglichkeit zur Wiedereinstellung von HausbesorgerInnen aussprachen. Zudem sind die HausbesorgerInnen und -betreuerInnen für die MieterInnen werktags über Mobiltelefone erreichbar, deren Nummern in den jeweiligen Stiegenhäusern ausgehängt sind. Die neuen MieterInnen erhalten von den HausbesorgerInnen und -betreuerInnen wichtige Informationen und werden von Anfang an auf die Einhaltung der Hausordnung aufmerksam gemacht.

Rund um die Benützung der Gemeinschaftseinrichtung Waschküche kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Diskussionen und Interessenkonflikten. Durch die Einführung eines gänzlich neuen Zutritts- und Benützungssystems im Jahr 2009 (naTÜRlich sicher-Waschküchen) gehören diese Probleme mitterweile der Vergangenheit an. 5.356 (95%) Waschküchen wurden nach oben gennanten System ausgerüstet. 2015 wird zudem der Probebetrieb für ein neues SMS-Service aufgenommen, das die NutzerInnen im Falle eines Waschgerätegebrechens unmittelbar über das Handy informiert.

2010 wurde ein eingenes Nachbarschafts-Service für die BewohnerInnen der Wiener Gemeindebauten in Leben gerufen. Mehr als 150 wohnpartner-MitarbeiterInnen unterstützen das gute Zusammenleben in den Gemeindebauten durch Initiativen und Projekte, aber auch durch kostenlose Mediation, wenn es zwischen NachbarInnen zu Streitigkeiten kommt  (im Jahr 2014 wurden 176 Mediationen – nahezu alle mit positiven Ergebnis – durchgeführt). Mit „wohnpartner-unterwegs“ ist wohnpartner in der warmen Jahreszeiten in den Abendstunden in den Gemeindebauten präsent, um vor allem bei Lärmkonflikten zu vermitteln (im Jahr 2014 wurden rund 4.020 Wohnhausanlagen besucht und wurden 12.790 Gespräche mit BewohnerInnen geführt).
Seit 2008 wurden von Wiener Wohnen insgesamt 2.981 Überwachungskameras montiert. Die damit überwachten Bereiche sind die Garagen, Keller, Müllräume und Aufzüge. Strafrechtlich relevante Delikte können mittels Videoaufzeichnungen bis zu 72 Stunden rückwirkend ausgewertet werden. Die Erfahrungen zeigen, dass durch den Einsatz der Videoüberwachung eine deutliche präventive Wirkung erzielt werden konnte. Der Rückgang bei Vandalismusschäden liegt bei 50% bis 70%.
Auch die Zusammenarbeit mit der Wiener Polizei wurde zur Stärkung eine sicheren Nachbarschaft im Gemeindebau intensiviert. So besuchten im vergangenen Jahr ExpertInnen des kriminalpollizeilichen Beratungsdienstes zahlreiche städtische Wohnhausanlagen, in denen die BewohnerInnen über vorbeugende Maßnahmen sowie technische Vorkehrungen zur Einbruchsprävention informiert wurden.
Wer in den Gemeindebau zieht, verpflichtet sich mit dem Abschluss des Mietvertrages auch zur Einhaltung der Hausordnung. Schon bisher befinden sich in der Willkommensmappe, die jeder Mieter/jede Mieterin bei Vertragsunterzeichnung von Wiener Wohnen erhält, alle Infos zu den gültigen spielregeln für das Zusammenleben im Gemeindebau. Zusätzlich hat Wiener Wohnen nun eine übersichtliche und mit Piktogrammen versehene Tafel erstellt, die alle BewohnerInnen, aber auch die BesucherInnen im Gemeindebau übersichtlich auf die wesentlichsten Aspekte der Hausordnung hinweisen soll. Die Tafeln werden in den kommenden Wochen gut sichtbar in den insgesamt mehr als 17.000 Stiegenhäusern der Städtischen Wohnhausanlagen im Eingangsbereich angebracht.

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